Mittwoch, 2. Juni 2010

Fußball-WM

Die nächste Fußball-WM findet ja gottseidank sehr schön weit weg statt. Was leider nicht bedeutet, dass sie sich auch hierzulande auch nur halbwegs weniger aufdringlich in alle Lebensbereiche einschliche und dabei den Leuten die Sinne zu vernebeln und sowieso alles zu dominieren versucht als die (gefühlt) grad gestern erst Vergangene. Und das nun schon seit Wochen.

Selbst vorm Bäcker um die Ecke macht dieses Gewese nicht halt. Ich erinnere da nur an die sogenannten »Weltmeister-Brötchen«, diese Dinger mit extra viel Körnermischung drin und entsprechender Menge Mohn (dies nebenbei mal zum Thema Sinnevernebeln! [*]) drauf. Oder die ähnlich blödsinnigen »Fußball-Wecken« (ebenfalls oft unter Einsatz entsprechender Mengen Mohns, gern aber auch mal in sogenannter Lauge gebadet), in die zur Nachahmung der äußeren Anmutung die charakteristischen Fünf- und Sechsecke des bewussten Spielgeräts eingeritzt sind.

Es gibt aber auch Bäcker in Göttingen, und ihnen sei eitel Lob und Dank, die sich diesem Zwang zum vorauseilenden Fußball-Werbe-Gehorsam verweigern!

Denn es könnte ja tatsächlich jemand auf den Gedanken kommen, man bekäme (quasi als jüngste Idee, sich auch vonseiten der mehlverarbeitenden Industrie erneut an die WM anwanzen zu können) aus gegebenem Anlass neben o.g. werbewirksam gestalteten Backwerken auch noch das liebste Frühstücksgebäck des mondän sich gebenden Intellektuellen, nämlich Croissants gefälligst in Ballform dargeboten.

Nichts dergleichen wird - ich bin versucht, erneut zu sagen: gottseidank! - passieren. Man hat erfreulicherweise vor, sich ausdrücklich, bewusst und mit Absicht insbesondere bei Croissants nicht und nicht und nicht, jedenfalls nicht noch weiter an den zeitbedingten Designvorlieben oder sonst dem konsumistischen Diktat des weltweit entfesselten Hooligantums orientieren zu wollen. Croissants wird es daher auch fürderhin nur in traditioneller Formung geben!



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[*] Das stimmt übrigens allem Anschein nach wirklich: Im Knast gibt es für die Häftlinge nie Mohnbrötchen zum Frühstück. Die würden bei den regelmäßigen Drogentests das Blutbild verfälschen, falls bzw. wenn einer wirklich keine nimmt ...

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