Donnerstag, 28. Mai 2009

Europawahl

Deutschland liegt in Europa. Da sind wir uns doch wohl einig. Ziemlich fett mittig sogar, zumindest wenn man in Nord-Süd-Richtung schaut (oder meinetwegen auch Süd-Nord, ich seh das nicht so eng).

Dachte ich jedenfalls immer.

Die FDP scheint allerdings zu fürchten, dass das irgendwer bezweifelt, und findet deshalb, dass sie sich den Slogan „Für Deutschland in Europa“ auf die Fahnen schreiben muss und sich demnach anscheinend dafür einsetzen will, dass Deutschland nicht auf einem anderen Kontinent vermutet wird. Oder gar auf einen anderen versetzt.

Das macht mich irgendwie stutzig: Hat vielleicht doch irgendwer irgendwo behauptet, dass Deutschland nicht in Europa läge? Oder jedenfalls nicht mehr lange?

Die CDU wars jedenfalls schon mal nicht, die behauptet ja standhaft, dass „Wir in Europa“ sitzen und vertritt diese Ansicht auch im Fernsehn. Da sagt das sogar die Kanzlerin, und die wirds ja wohl wissen. Auch wenn sie in ihrem ursprünglichen Beruf (nein ich meine jetzt nicht ihre seinerzeitige Tätigkeit als „Sekretärin für Agitation und Propaganda“ bei der FDJ, sondern die Physikerin in ihr) mit Geografie so richtig ursprünglich nicht unbedingt befasst war.

Nu schwört aber demgegenüber die „Linke“ ihre Anhängerschaft auf „Gemeinsam für den Wechsel in Europa“ ein.

Ist da also doch was im Busch? Wissen die „Linken“ mehr, als die andern Parteien uns verraten wollen? Wird Deutschland demnächst gegen Brasilien ausgetauscht? Oder gegen Burkina Faso? (Peer Steinbrück hat da ja neulich schon mal so Andeutungen gemacht! Steuererleichterungsoasen und dergleichen, man erinnert sich. Hat der sich nur verplappert?!)

Oder meinetwegen Austausch gegen Kuba. Denen gehts wirtschaftlich auch nicht gar so gut, und Inseln aus dem spanischen Sprachraum sind bei deutschen Urlaubern ja durchaus beliebt. Warum nicht selber eine werden?! Spart man sich den Flug und tut sich in Sachen „ökologischer Fingerabdruck“ zusätzlich noch was aufs Positiv-Konto, weil man eh schon da ist... ?

Denkbar wär jedenfalls also vielerlei. Es könnte beispielshalber auch sein, dass ganz Brüssel gegenüber Kim Jong Il und seinen Atomraketen einknickt und Ost- sowie Westdeutschland komplett gegen Nord- sowie Südkorea auswechselt! Die Konstellationen sind da immerhin ähnlich wie hierorts vor zwanzig Jahren. Und vielen Leuten fehlt ja seitdem was.

Nicht auszudenken, alles... Am nächsten Wahlsonntag wird also echt Weltpolitik gemacht, oh hauerha!

Sonntag, 24. Mai 2009

Sicherheitspolitik in Bremen


Bremen dürfte mit einiger Sicherheit die sicherste Stadt der Republik sein. Zumindest nachts.

Wo andere immer mehr Videokameras und so Zeug aufhängen, um potentielle Gewalttäter von bestimmten Orten fernzuhalten, geht man in Bremen nämlich – jedenfalls teilweise, denn ein paar Überwachungskameras gibt es hier natürlich auch – einen ganz anderen Weg: Statt immer und immer mehr und mehr Kameras hängt man vor der Fußgängerzone und an Spielplätzen und ähnlich neuralgischen Punkten einfach Verbotsschilder auf!

Geniale Idee, finde ich. Denn das ist natürlich bedeutend kostengünstiger. Und schätzungsweise genauso wirksam.

Dienstag, 5. Mai 2009

Theodizee


Jetzt isses also raus, und die katholische Kirche selbst in ihrer Ausprägung als Werbeplakat fürs Hilfswerk Misereor verlautbart die gültige und vor der Veröffentlichung ja wohl vom Papst abgenickte Antwort auf die Frage nach GOttes Anteil am Zustand der Welt („Wie kann GOtt das zulassen?!“). -- ER kann eben nicht alles alleine regeln!

Soviel also schon mal zur vorgeblichen „Allmacht“ GOttes. Mich hat das mit dem freien Sonntag (oder meinetwegen Samstag, Sabbath halt, also eben Ruhetag) nach all den Anstrengungen wg. Schöpfung ja eh immer mal wieder stutzig gemacht, wenn ich grad nichts anderes zum Drübernachdenken bei der Hand hatte. -- Womit ich nichts gegen die damit zusammenhängende Schaffung des Wochenendes gesagt haben möchte! Gewerkschaftsfreundlich ist er ja, der GUte, da kann man i.a. echt nicht meckern!

Seis drum: Ich fand Fanny Müllers Klärung der oben besagten Frage zwar bisher immer ein bisschen charmanter („er gewöhnt sich wohl gerade das Rauchen ab“) als die meisten anderen Antworten, die ich als gewesener Theologe so zur Kenntnis nehmen musste. Einleuchtend ist das Wort von Sr. Lucia Benedikt, Seglerin, aber sicher ebenfalls.

Genauer gesagt müsste ich mich, wenn statt dessen Fanny Müllers Einlassung zu diesem Sachverhalt näher an der Wahrheit sein sollte, geradezu persönlich beleidigt fühlen! Denn es grenzt ja wohl an Unverschämtheit, auch mir das Rauchen zu verleiden, nur weil ER evtl. mit dem Nikotin- und Spielzeugentzug Probleme hat! Oder? Also bitte!

Ceterum nämlich censeo, dass es keinen erkennbaren Grund gibt, mir schon wieder eine Erkältung - wenn nicht schlimmere Dinge - anzuhexen, nachdem ich dieses blöde Getue doch erst vor ein paar Wochen losgeworden bin!

Außer vielleicht der Annahme, ich hätte wohl - hüstel - Zug gekriegt.