Mittwoch, 14. September 2011

Göttingen macht ernst!

Wir erinnern uns kurz ans vorige ...

Einerseits hat die FDP im grad vorbei gegangenen Wahlkampf mit der Forderung nach Legalisierung und Befürwortung der Kinderarbeit um Wählerstimmen gebuhlt:



Zweitens fand ihre Schwesterorganisation, die »Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft«, ja sowieso immer schon, dass endlich Schluss sein muss mit der Verhätschelung faul auf der Bärenhaut liegender Säuglinge, wobei ihnen aber dann doch Vergünstigungen bei entsprechender Anstrengung in Aussicht gestellt wurden, und das muss man diesen Initiative-Hanseln ja lassen, »sozial« klingt das wirklich beinahe:



Soweit bekannt und alter Hut.


Folgt also jetzt die Neuigkeit:

Die Zeichen der Zeit erkannt habend, reiht sich die jobvermittelnde »Optionskommune« Göttingen nahtlos in diese grad modern werdende Tendenz ein, wie das »Göttinger Tageblatt« berichtet, und beordert die ersten Säuglinge der Geburtsjahrskohorte 2010 zur längst fälligen nächsten »Qualifizierungsmaßnahme« in die maßregelnden Amtsstuben:



Wir gehen offenbar wirklich harten Zeiten entgegen. Schäuble denkt mittlerweile an die Rente mit 69, anderwärts wurden auch schon Weltkriegs-Verstorbene oder (ebenfalls tote) Dackel zu GEZ-Nachzahlungen für die letzten 60 oder so Jahre herangezogen ... Wo soll das alles enden?!

Oder anders gesagt: Kein Wunder, dass so gut wie alle unsere Innenminister in Bund und Ländern immer derartige Angst vorm COMPUTER haben! Gar »Internet« und all dieser sonstige neuartige Kram, der vor 20-30 Jahren in Umlauf kam, was damit immer alles so passieren kann, bevor sie alle anfangen können, sich damit auch nur ansatzweise zu beschäftigen und/oder auszukennen ...

Wenn das jetzt thematisch nicht quasi kontraproduktiv wäre, würde ich dazu sagen wollen, dass sie doch einfach mal ihre Kinder dafür anstellen sollen, ihnen auf die diesbezüglichen Sprünge zu helfen. -- Ménnoaberauchnochmalnee, was ist das alles diffizil in der modernen Welt!

Dienstag, 6. September 2011

Da kräuselt sich doch ...

... die Denkerstirn. Ja, ungefähr so wie hier im Buchladenregal:



Hut ab zunächst schon mal vor dem Einfallsreichtum der Buchtitelgestalter! Man hat die Zeichen der Zeit also wieder mal erkannt: Wer den Zeigefinger an die Stirn hält, macht damit momentan sicherlich nicht viel falsch in Sachen Kommentar zur Weltlage.

Aber das wusste ja schon Obelix.


Also weiter zur Illustration dieser These:

Nicht nur ist Jörg Pilawa laut »Stern online« nicht nur schwanger, sondern das auch noch zum wiederholten Male! (Wieso nur sind mir seine bisherigen Schwangerschaften bisher so nachdrücklich entgangen? Vielleicht wohl, weil mich dieser Mann in etwa so brennend interessiert wie die Furunkel am Hintern von Hartmut Mehdorn?)



Nein, auch hält die »Bild« es für berichtenswert, dass die Kanzlerin sich mit jemandem trifft.



Zudem ist und ist und ist kein Ende mit der Bescheidung unserer Bürgerrechte durch die Staatslenkung, als wären »Vorratsdatenspeicherung« und andere dergl. verbrecherische Vorhaben im Namen sog. »Sicherheit« nicht genug:



Wahrscheinlich auch wieder mal aufgrund irgendwelcher »Terrorbedrohung«, von der die Innenminister immer so gerne schwärmen. Ich meinerseits würde meine Patientenrechte jedoch trotzdem lieber für mich behalten und sie nicht an die Regierung abtreten. So!


Und dann hat, ganz anderes Thema, Bottrop einen Stadtteil der



»Fortsetzung« heißt! Man möchte sich nicht vorstellen, was da wohl für Menschen leben. Wahrscheinlich lauter gentrifizierter Lifestyleschichtenabschaum, hm?

Irgendwie unschlagbar aber doch wieder die »Bild«, die im »Ratgeberteil« (!) des Online-Auftritts die Herkunft ihrer Redaktionsmitglieder (»wir«) von einem allgemein als Ungeziefer betrachteten Nagetier zum Thema macht.



Wie die sich diese Frage wohl beantwortet haben? »Ja, ja und abermals ja! Und wir sind stolz drauf!«? Denkbar wäre das ja aber immerhin.

Aber nein, doch nicht unschlagbar: Im aktuellen Kampf um Stimmen anlässlich der niedersächsischen Kommunalwahlen nächsten Sonntag outet sich die FDP endgültig und legt sich mit entschiedenem Eintreten für Kinderarbeit (in diesem Beispiel: auf Baustellen) ins Zeug.



So deutlich hat sich meines Wissens noch niemand derart weit vorgewagt, wenn es um die Entschlüsselung des Begriffs »Bildungspolitik« (hier: sog. »Frühförderung«) geht. Und auch der Slogan »Arbeit muss sich wieder lohnen!« kriegt hier endlich seine bildhafte Erklärung. -- Als hätte irgendwer sich je ernstlich gefragt, für wen sich, nach Ansicht der FDP, Arbeit lohnen soll, schon klar.

Andererseits liegt die FDP damit ja voll auf der Linie ihrer Schwesterorganisation »Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft«, die schon früher im Jahr erklärt hatte, was diesbezüglich Sache ist.