Mittwoch, 18. August 2010

Also dann mal Hamburg

Da meint man, man kommt mit dem ICE in Altona an. Und was sieht man am Bahnhof nahezu als erstes? Dies:



Aha. Aber das ist sicher erstmal nur ein Scherz, den man sich mit dem Ortsunkundigen leistet, der nach stundenlanger Bahnirrfahrt (der Fahrplan hat sich letzten Montag zwischen Hannover und Hamburg geändert) nicht mehr ganz Herr seiner Sinne ist. Kennt man ja, diese Großstädter, die erlauben sich ja gern mal Witze mit Fremden.

In München gibts die Gerüchte über angebliche Wolpertinger, und in Khartoum (das ist schon was länger her), dem, quasi, Hann. Münden Afrikas, wo »Blauer« und »Weißer Nil« zu dem Nil in Richtung Ägypten zusammenfließen, hat man mir auf einer Brücke unterzujubeln versucht, dass man auch dem zusammengeflossenen Gewässer ansehen kann, dass es zweiteilig ist, links der eine Nil, rechts der andere ... »Schau nur genau hin ... Hihi ...«

Nee, nicht mit mir! -- Oder? Naja, paar Ecken weiter wird man halt doch nochmal stutzig ...



Wie jetzt also? Hamburg, ne? Gar Altona eben, gell? Also Hamburg, wo es, vielleicht abgesehen von Sampauli, am hamburgischsten ist!

Oder doch Kölle? Ich mein: Alaaf? Wenn das nicht Köln ist ...

OK, falsch geschrieben, aber wo auch immer ich grad bin, mit der Rechtschreibung im öffentlichen Bereich nimmt mans hier eh nicht so genau:



Während ich daher so vor mich hin sinniere, grabbelt mir an der Bushaltestelle eine auf »Olivia Jones« geschminkte Tucke an der Glatze rum und findet mich unvermittelt hoch attraktiv: »Glllatze, das fönnnd ich ömmmmer so ... äöh ... mmmmännnnlööch ...! Dö hast nöcht zooföllög ein Tütchen Prosssöcco in deim, ahaaööh, dähäcckken Rocksaccckkkhh ...?« Auf kurzgefasste ablehnende Antwort blickt der »Olivia Jones«-Verschnitt nach unten auf die bisher unauffällig gebliebenen Begleithunde zu seinen Füßen: »Öch hab mir grad auch öäxtra för döäch meine - hosthost - Möäpse machen lassen. Dräiii Schtöck, öäxtra för dö-äch ...«

Scheiße! Verfahren! Kann doch nicht sein! Der Fahrplan für Hamburg hat sich zwar dieser Tage geändert, aber so ja denn nu doch nicht! Oder?

Hat er auch nicht, paar Meter weiter in die stadtteilige Fußgängerzonenmeile von Altona, da weiß man, man ist also doch in Hamburg.



In Altona. Wo man hinwollte. Wohin sich (und das wird jetzt die Kinderinhaber unter uns freuen) auch dieser alberne Baumeister Bob



nach seinem Branchenwechsel verzogen hat, in ein neues Domizil fernab aller Öffentlichkeit (und auch etwas außerhalb von Altona, zugegeben).

Nicht erst zu schweigen davon, dass auf der Weiterfahrt nach Sampauli (»Reeperbahn« usw., ne?) auch zu lernen ist, dass die Leute insbesondere in Hamburg mit Geschlechtskrankheiten umzugehen wissen! Die sind hier offenbar gradezu ausgerottet, so dass man für Leute, die an Tripper interessiert sein mögen, die letzten Gelegenheiten, sich sowas zuzuziehen, per Extrawerbung ausloben muss!



Jaa, doch, achjaa, Hamburg ...

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